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    Der vegane Prinz

    LED-Lichter und Solarstrom statt Öl und Überfluss

    Beitrag von Anne
    14.02.2017 — Lesezeit: 3 min
    Der vegane Prinz

    Prinz Khaled bin Alwaleed hat mit der Familientradition gebrochen und das Erdölgeschäft hinter sich gelassen. Seine Milliarden nutzt er jetzt, um Solarenergie populär zu machen.

    Er ist der Sohn des als Bill Gates von Saudi Arabien bekannten Milliardärs Alwaleed bin Talal bin Abdulaziz al Saud. Er lebte ein Leben im Überfluss, doch eines Tages geschah etwas, das ihn zum umdenken bewegte und ihn für immer veränderte.

    So wurde der Prinz vegan

    Auf einem Jagdausflug wurde ihm bewusst, wie feige und grausam das Verhalten der Menschen ist. Er wurde von einem Tag auf den anderen zum Veganer. Seine Umstellung konfrontierte ihn gleichzeitig auch mit anderen Aspekten seines Lebens. Die Rolle, die sein Land im Klimawandel spielt, rückte mehr und mehr in seinen Fokus.

    2015 äußerte er sich bei einem Business-Forum in Riyadh dazu so:

    Der Klimawandel und der uneingeschränkte Konsum von Energien sind zwei der schwerwiegendsten Probleme, denen wir uns heutzutage stellen müssen.

    100.000 LED-Lichter setzen ein Zeichen

    Erst vor Kurzem sorgte Prinz Khaled bin Alwaleed wieder für Aufsehen. Mit Hilfe von 100.000 an Solar-Panels angeschlossenen LED-Birnen ließ er eine Jordanische Busroute, die durch Amman und übers Land führt, erleuchten, um die Werbetrommel für erneuerbare Energien zu rühren.

    Gemeinsam mit König Abdullah von Jordanien arbeitet er derzeit an der weiteren Umsetzung des Projekts. Das gesamte Lichtnetz des Landes soll auf LED-Beleuchtung umgestellt werden. In Amman ist das bereits erfolgt. Mit dem Wechsel ist Amman Vorreiter und die erste Hauptstadt der Welt, in der sie möglich gemacht wurde. Alwaleed hofft darauf, ähnliche Projekte auch in weiteren Städten verwirklichen zu können.

    Von Luxuskarossen zu PETA

    Betrachtet man Fotos des Prinzen aus den späten 90er Jahren, sieht man einen jungen Mann in nobler Kleidung, der seine Freizeit mit seiner Familie auf einer beeindruckenden Yacht verbringt. Andere zeigen ihn, wie er vor seiner Sammlung aus 200 Luxuskarossen posiert.

    Auch wenn man ihn noch anspricht mit Your Royal Highness, also "Eure royale Hoheit", er trägt Sweatshirt und Sneaker und auf dem Kopf gerne Beanies. Mit seinen heute 38 Jahren ist er Teil der ersten Generation, die mit dem Klimawandel aufgewachsen ist. Die schier endlose Flut an Nachrichten zum Thema ist auch an ihm nicht spurlos vorüber gegangen. In den sozialen Netzwerken ist er unter anderem mit PETA verbunden. Er setzt sich für die Rechte der Tiere ein und Tierisches kommt bei ihm schon lange nicht mehr auf den Teller.

    Kein Widerspruch - Prinz, vegan und Klimaaktivist

    Khaleed sieht seinen Kampf für grüne Energie in direkter Verknüpfung zu seinem veganen Lebensstil.

    Die Probleme, die den Tierschutz, die Massentierhaltung und die Umwelt betreffen, sind lösbar, wenn wir die Dinge rationell betrachten. Humane, praktische Lösungen bringen uns weiter, als gierige.

    Saudi Arabien - Eine Erdölnation zieht sich aus dem Geschäft zurück

    Saudi Arabien ist weltweit der größte Erdölproduzent und gleichzeitig der sechstgrößte Konsument. Bei einer Bevölkerung von gerade mal 31 Millionen. Mehr als 90 Prozent der Einnahmen des Landes stammen aus dem Erdölgeschäft. "Prinz vegan" Khaled bin Alwaleed hofft, dass sich das eines Tages ändern wird. Er selbst hat mehrere Millionen Dollar in die Solarstrombranche investiert. Er selbst ist überzeugt davon, dass erneuerbare Energien schon bald die fossilen Brennstoffe ersetzen werden.

    Das Umdenken kommt langsam an in den Emiraten. Es gehört zum guten Ton, dass man sich auch über Alternativen Gedanken macht. Auf der Klimakonferenz in Paris 2016 unterschrieb Saudi Arabien den Klimavertrag. Obwohl das Land auch heute noch über sehr hohe Erdölvorkommen verfügt, wird es die Abhängigkeit vom Erdöl bis 2035 abgelegt haben.

    Mit gutem Beispiel voran

    Prinz Vegan möchte mit gutem Beispiel vorangehen. Dem National Observer sagte er

    Ich war immer verwirrt. Soll ich ich sein, oder der, den die Menschen erwarten, der ich bin? Ich habe versucht, der zu sein, den die Leute erwarten und bin zu dem Schluss gekommen, dass das keinen Sinn macht. Ich kann das nicht mehr machen.

    Zu seinen Lieblingsfilmen zählen unter anderem  An Inconvenient Truth von Al Gore und  Before The Flood von Leonardo DiCaprio.

    Man muss wirklich kein Raktenwissenschaftler sein, um zu verstehen, dass der Klimawandel echt ist.

    Prinz Vegan findet Ihr übrigens auch auf Instagram.  Mich hat er schon mal als Fan gewonnen, vielleicht wollt Ihr ihm ja auch folgen?

    Mehr erfahrt Ihr auf der Seite des National Observer. Dazu könnt Ihr einfach auf den Screenshot klicken.

    Prinz Vegan

    Quelle und Screenshot: National Observer

    Foto: Wajahat Mahmoot, Flickr Creative Commons "The Sun Is A Painter"

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