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    Galathain

    "And The Rain Tasted Like Blood"

    Interview von Anne
    31.07.2020 — Lesezeit: 3 min
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    Galathain

    Wer Galathain noch nicht kennt, sollte das auf jeden Fall nachholen. Der Post-Rocker aus Venezuela mischt Doom-Elemente mit Ambient. Ich habe Klaus im Interview gefragt, wie es zu dem Projekt kam, und wo seine musikalischen Wurzeln liegen.

    Galathain hat vor Kurzem den ersten Teaser seiner bald erscheinenden EP "And The Rain Tasted Like Blood" veröffentlicht. Ihr könnt das Stück in meiner Musikliste für den August hören.

    Anne:  Hi! Danke für das Interview! Wie geht es Dir? Wie läuft es derzeit in Venezuela?

    "Im Moment ist Galathain ein Solo-Projekt"

    Galathain

    Klaus: Mir geht es gut, danke. In Venezuela ist es ziemlich hart im Moment mit den ökonomischen sozialen Problemen, die wir haben. Aber immerhin geht es meiner Familie und meinen Freunden gut!

    Anne:  Erzähl mir von Deinem Projekt! Ich bin sehr neugierig auf Galathain! Wann ging es los? Was genau steckt dahinter?

    Klaus: Im Moment ist Galathain ein Solo-Projekt. I profitiere aber von der Unterstützung meiner Freunde in meiner anderen Band Anfiorester. Eigentlich ist das Projekt durch einen Zufall entstanden. Ich habe eine Menge Demos für meine andere Band geschrieben und ein paar davon sind übrig geblieben. Ich habe einfach spontan entschlossen, ihnen eine zweite Chance zu geben. Also habe ich angefangen, Songs zu komponieren. Mit dem Gedanken im Hinterkopf, ein konsistentes und festes Projekt zu haben.

    Anne:  Du vermischst mit Deiner Musik Elemente aus Doom und Ambient. Wo liegen Deine musikalischen Wurzeln? Welche Bands hörst Du Dir an?

    "Ich höre sehr viel venezolanischen Folk"

    Klaus: Ich höre eine ganze Menge Classic Rock aus den 1970er Jahren und venezolanischen Folk. Eine meiner größten Inspirationen ist im Moment Simón Díaz. Er ist der Vater der venezolanischen Folk Music. Aus dem Reich des Ambient, Post-Rock und Shoegaze inspirieren mich Sigur Rós, Oh Hiroshima, Holy Fawn besonders. Vor Kurzem ist durch Dein Interview Of The Vine dazugekommen. Außerdem mag ich Caspian und die ganze klassische Post-Rock Szene mit Ef, Godspeed You! Black Emperor, Swans und so weiter.

    Anne:  Wow! Das freut mich ja, dass Du Of The Vine durch mein Interview entdeckt hast!

    Krass, ja Swans habe ich auf dem DUNK! Festival mal live erlebt. Sie haben beinahe das komplette Gelände mit ihrer Musik zum Einsturz gebracht, so laut waren sie. Ungelogen: Wir waren zuerst in der ersten Reihe aber nach ein paar Songs lagen wir mit unserem Gehörschutz tief in den Ohren im Auto und haben und die Schlafsäcke über den Kopf gelegt und es hat immer noch in den Ohren weh getan. Man konnte es im ganzen Körper spüren. Man ahnt das gar nicht, wenn man diese Band auf Platte hört, finde ich. Was inspiriert Dich abgesehen von Musik besonders?

    Klaus: Ich würde sagen, dass mich die Natur und die Einsamkeit am meisten inspirieren. Diese beiden Dinge sind der perfekt Mix, um jede Art von Kunst zu erschaffen. Ich finde, es liegt eine Menge Weisheit in der Natur und die Menschen sollten noch viel mehr von ihr lernen.

    Anne: Sollten mehr Menschen Post-Rock und Shoegaze hören?

    "Die Menschen sollten es mal mit Post-Rock versuchen"

    Galathain

    Klaus: Unbedingt! Ich weiß, dass die Songs nicht mit klassischen Songstrukturen aufgebaut sind (vor allem Post-Rock), aber I denke, die Menschen sollten dieser Musik eine Chance geben.

    Anne:  Gab es für Dich noch andere Projekte.

    Klaus: Ja, meine Band Anfiorester. Wir arbeiten gerade an einer EP mit einer sehr düsteren und spacigen Stimmung. Wir freuen uns schon darauf, sie bald zu veröffentlichen!

    Anne:  Ich bin schon sehr gespannt! Genau wie auf die dritte Galathain EP "And The Rain Tasted Like Blood". Wann wird sie erscheinen? Wird es eine Vinyl-Ausführung davon geben?

    Klaus: Bald! Ich arbeite gerade an den letzten Songs. Vermutlich werde ich die Platte auch als Vinyl veröffentlichen. Bis jetzt gibt es noch keine festen Pläne. Aber mal sehen, ob das Universum sich eine Vinyl-Edition wünscht (lacht)!

    Anne:  Deine Artworks sind etwas ganz Besonderes. Wer gestaltet sie?

    Manchmal entsteht das Artwork vor dem Song

    Klaus: Im Moment mache ich das. Ich studiere gerade Grafikdesign. Die Artworks sind für mich also eine Möglichkeit, meine Fertigkeiten zu testen. Ich mache gerne Artworks mit Landschaften in Island oder Bäumen und leuchtenden Dingen. Manchmal gefällt es mir besser, das Artwork zu gestalten, bevor der Song entsteht. Ich kann meine Inspiration für die Musik dann aus einer visuellen Quelle ziehen. Eine gute Methode ist für mich auch, den Song aus dem Titel entstehen zu lassen. Mir hilft das sehr, wenn ich zum Beispiel eine Schreibblockade habe.

    Anne:  Das klingt nach einer sehr spannenden Technik! Planst Du, in Zukunft für Live-Konzerte nach Europa zu kommen?

    Klaus: Hier kommt die Überraschung! Ich bin schon in Europa! Ich bin vor drei Jahren nach Spanien gezogen. Es war eine sehr positive Erfahrung für mich. Ich bin sehr dankbar dafür. Für Konzerte fehlt mir derzeit noch die Motivation, aber es ist definitiv eines meiner Ziele, irgendwann welche zu geben.

    "Ich konzentriere mich im Moment auf den Schreibprozess"

    Im Moment liegt mein Fokus mehr darauf, mehr über den Schreibprozess und das Soundengineering zu lernen. Vielleicht fange ich ja an, in Madrid aufzutreten, wenn ich mehr Projekte veröffentlicht habe. Und wer weiß? Vielleicht ja irgendwann auch in anderen Ländern. Für mich würde damit ein Traum wahr werden.

    Anne:  Danke, dass Du Dir die Zeit genommen hast! Lass uns auf alle Fälle in Kontakt bleiben!

    Klaus: Danke für diese Möglichkeit!

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