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    Tee – Sorten und Verkostung

    Von Silbernadel bis Jasmine Pearls

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    Produkttest von Anne
    26.01.2021 — Lesezeit: 8 min
    Tee – Sorten und Verkostung

    Was gibt es Schöneres, als hinter der angefrorenen Fensterscheibe zu sitzen und gemütlich, eine Tasse heißen Tee zu genießen? Winterzeit ist Teezeit. Tee wärmt nicht nur das Herz und kann wunderbar anregend wirken, er hebt auch die Laune. Bei uns ist kürzlich eine neue Tee-Lieferung eingetroffen. Ich möchte die Gelegenheit nutzen und Euch ein bisschen was über Teesorten erzählen.

    Insgesamt haben wir dieses Mal 15 komplett unterschiedliche Sorten ausprobiert – von grünem Tee bis Earl Grey. Der Tee kommt von Roberts Teehaus – das hat sich in der Vergangeheit schon bewehrt. Doch dazu später mehr. Wir kommen zu den getesteten Sorten, auf die ich ihm Anschluss weiter eingehen werde:

    1. Jasmin Pearls
    2. Cui Lu
    3. China Yellow Sun
    4. Rooibos Super Grade Long Cut
    5. China Jasmin Congou
    6. Ti Kuan Yin
    7. Ostfriesentee
    8. Shou Pu Erh
    9. Gyokuro Asahi
    10. Ceylon OP Dimbula
    11. Japan Genmaicha
    12. Silbernadeltee
    13. Java Red Tea
    14. Earl Grey Classic
    15. Grüner Earl Grey Tee

    Falls Ihr Euch jetzt fragt, was ich mit so vielen Säcken Tee mache: Bei Roberts Teehaus habt Ihr die Möglichkeit, Euch ein Probierpaket zu bestellen. Die kleinen Päckchen zu jeweils 20 Gramm sind wirklich praktisch, wenn man sich noch nicht ganz sicher ist, welchen Lieblingstee man hat. Ich kenne das nämlich auch ziemlich gut: Ich weiß zwar, welcher Schwarztee und welcher Grüntee mir eigentlich immer gut schmeckt, aber ich wechsle natürlich auch immer gerne mal durch.

    [1] Jasmine Pearls

    Jasmin-Tee trinkt man in China schon seit der Song-Dynastie (960 bis 1279). Auch Jasmin-Tee besitzt, anders als viele denken, in den meisten Fällen eine leicht anregende Wirkung. Das liegt daran, dass es sich normalerweise um mit Jasmin angereicherten Grüntee handelt. Den angenehm Duft und das charakteristische blumigen Aroma hat er also vom Jasmin, der Grundton kommt jedoch (meistens) vom grünen Tee. So ist das auch beim Jasmine Pearls Tee von Roberts Teehaus. Dabei handelt es sich übrigens um eine meiner absoluten Lieblings-Teesorten. Ich habe ihn für Euch mal fotografiert. Auf meinen Bildern könnt Ihr schön die gerollten Teeperlen erkennen. Die Teeblätter werden nach der Ernte nämlich zum Welken gebracht und anschließend gerollt. Die Sorte "Jasmine Pearls" ist eine besonders hochwertige Variante des chinesischen Nationalgetränks.

    [2] Cui Lu

    Auch beim Cui Lu handelt es sich um einen grünen Tee. Er sollte Euch besonders gut schmecken, wenn Ihr auf blumige Tees steht. Wenn Ihr ihn aufbrüht, werdet Ihr eine leicht gelbliche Farbe erkennen. 12 Gramm reichen Euch für einen Liter. Er sollte zwei bis drei Minuten ziehen, um sein volles Aroma zu entfalten und nicht bitter zu werden. Cui Lu gibt es seit 1784. Er wird auf 900 Metern Höhe in der chinesischen Provinz Hubei angebaut. Fast das ganze Jahr über ist die Teeplantage von Nebel umgeben, was dem Tee sehr guttut.

    [3] China Yellow Sun

    Könnt Ihr Euch nicht richtig entscheiden, ob Ihr lieber Oolong-Tee trinken sollt oder Grüntee? Dann solltet Ihr China Yellow Sun mal eine Chance geben. Er wirkt in der Tasse schön sonnengelb. Der Oxydationsgrad liegt zwischen Ooolong und grünem Tee. Die Stufen sind hier: Grüntee, Yellow Sun, Oolong, Schwarztee. Sein Aroma würde ich mit dem von grünem Tee vergleichen, allerdings schmeckt er wesentlich milder. Ich kann mir vorstellen, dass er besonders gut, ist, wenn man einen empfindlichen Magen hat, aber auf eine Tasse Grüntee hier und da einfach nicht verzichten möchte.

    Auf der Seite vom Teehaus steht, dass er nach reifen Aprikosen duftet. Als ich das gelesen habe, war ich erstmal verwundert aber ich muss überrascht zugeben: Es stimmt! China Yellow Sun ist übrigens eine ziemlich alte Sorte. In China ist er bereits seit der Tang-Dynastie (617/18 bis 907) bekannt. Bei uns kann man ihn erst seit Kurzem kaufen. Er wird in gemäßigtem bis subtropischen Klima auf ungefähr 1.000 Metern Höhe angebaut.

    [4] Rooibos Super Grade Long Cut

    Die Rooibos-Pflanze ist keine Teepflanze im klassischen Sinne. Es handelt sich dabei um ein Ginster-Gewächs. Angebaut wird sie vor allem auf den Cedar-Bergen nördlich von Kapstadt. Die schmalen Blätter des Busches erinnern stark an Nadeln. Geschmacklich ist der Tee relativ kräftig, jedoch nicht bitter. Mir persönlich schmeckt er kalt am besten. Dann lässt er sich toll mit herzhaften Snacks kombinieren. Rooibos enthält kein Teein. Ihr könnt Ihn also auch gut vor dem Schlafengehen trinken.

    [5] China Jasmin Congou

    Genau wie beim Jasmine Pearls handelt es sich auch beim China Jasmin Congou um einen mit Jasmin angereicherten Grüntee. Das Wort Congou steht für eine durch harte Arbeit und Geduld erlangte Fähigkeit. Beides ist auch nötig, um diesen ganz besonderen Tee zu gewinnen. Während in Europa das Mittelalter tobte, befand sich China in der Song-Dynastie. Aus dieser Zeit (960 - 1279) stammt der Congou Tee. Noch heute wird er in der traditionellen Weise hergestellt. Ihr bereitet ihn am besten mit der Formel 4-4-2 zu – vier Teelöffel Congou für einen Liter Wasser, das nach dem Siedepunkt vier Minuten abgekühlt ist, den Tee anschließend abgedeckt zwei Minuten ziehen lassen.

    [6] Ti Kuan Yin

    "Ti Kuan Yin" bedeutet auf Deutsch "Göttin der Barmherzigkeit. Es handelt sich um einen klassischen Oolong-Tee (halb fermentiert). Er besitzt eine schöne blumige Note. Wenn Ihr kräftige Tees mögt, solltet Ihr den Ti Kuan Yin Tee mal kosten. Was ich toll finde: Ich kann ihn mehrfach aufbrühen. Das ist besonders während der Arbeit ganz schön praktisch.

    [7] Ostfriesentee

    Kommt der Wind heute mal wieder aus allen Richtungen? Kommt Ihr gerade von einem Spaziergang zurück und habt ein paar ordentliche Breitseiten von Nord/Nord-Ost abbekommen? Dann ist es Zeit für einen ordentlichen Ostfriesentee, um Euch wieder auf Kurs zu bringen. Traditionell wird er mit Kandiszucker und einem Schuss Sahne genossen. Ihr könnt natürlich auch Hafermilch reintun und die Kluntjes je nach Geschmack einfach weglassen.

    Auf der Packung steht, dass er fünf Minuten ziehen muss. Für meinen Geschmack reichen (zumindest für Einsteiger) auf jeden Fall auch drei. Echte Seeleute kippen noch ein bisschen Rum mit rein – das Ganze nennt sich dann Grog. Die verwendete Teesorte stammt aus dem bekannten indischen Teeanbaugebiet Assam. Seine Geschichte begann Anfang des 17. Jahrhunderts. Damals brachte ihn die niederländische Ostindien-Kompanie nach Europa. Seine anregende Wirkung ist sehr stark. Man sollte Ostfriesentee also eher wie einen Espresso genießen und auf keinen Fall in großen Mengen gegen den Durst trinken – vor allem nicht als Betthupferl.

    [8] Shou Pu Erh

    Pu Erh Tee ist in China sehr beleibt. Seinen Namen hat er von der Stadt Pu'Er in der Süd-Chinesischen Provinz Yunnan. Seinen Geschmack finde ich angenehm sanft mit einem Hauch Fruchtigkeit – vielleicht sogar ein bisschen pfeffrig. In der Tasse ist er leicht rötlich. Ein schöner Tee zum über den Tag verteilt trinken – gerne auch zum Mittagessen.

    [9] Gyokuro Asahi

    Der Gyokuro Asahi ist der wohl hochwertigste Grüntee aus Japan. Sein Name bedeutet wörtlich übersetzt "edler Tautropfen". In Japan serviert man in Gästen, denen man eine besondere Freude machen möchte. Lasst ihn bei 50 - 60 Grad zwischen 1,5 und höchsten 3,5 Minuten ziehen, dann schmeckt er am besten. Geschmacklich spielt er bei mir ganz vorne mit. Besonders klasse finde ich, dass er fast gar keine Bitterstoffe zu haben scheint. Er schmeckt wunderbar weich und trotzdem irgendwie würzig. Die Geschmacksrichtung bezeichnet man heute als Umami. Für mich ist der Gyokuro Asahi der perfekte Begleiter zur sonntäglichen (selbst zubereiteten) Poké Bowl, die wir uns ab und zu gönnen.

    [10] Ceylon OP Dimbula

    Ceylon OP Dimbula wird im Westen Sri Lankas angebaut. Er ist ein beliebter Alltagstee, den Ihr auch schön in der Teekanne zu Outdoor-Aktivitäten mitnehmen könnt. Mir schmeckt er am besten mit einem Schuss Hafermilch, er geht aber auch pur wunderbar. Mit vier Teelöffeln auf einen Liter und drei Minuten Ziehzeit schmeckt er mir persönlich am besten. Von dieser Sorte habe ich immer eine Packung in der Teeschublade.

    [11] Japan Genmaicha

    Den Japan Genmaicha Tee bereitet Ihr zu, indem Ihr vier Teelöffel davon mit einem Liter (nach dem Aufkochen drei Minuten abkühlen lassen) übergießt und ihn zwei Minuten lang ziehen lasst. Anschließend kann der milde Tee seine angenehm wärmende Wirkung voll entfalten. In Japan erzählt man sich bis heute, dass die Geschichte dieser Teesorte auf das Missgeschick eines Samurai-Dieners zurückzuführen ist. Ihm waren einige Teeblätter in die Pfanne gefallen, in der er die Teeblätter für seinen Herrn anröstete.

    Der Samurai wurde wütend und schlug ihm den Kopf ab. Erst danach bemerkte er, dass der Tee durch die Reiskörner ein ganz besonders gutes Aroma entwickelt hatte. Vermutlich haben in der Vergangenheit jedoch Menschen, die sich nicht so viel Tee leisten konnten, diesen mit Reis gestreckt und sind dabei auf den Geschmack gekommen. Das Wort "Genmai" bedeutet soviel wie "Naturreis", "Cha" heißt Tee. Genmaicha Tee verbindet das malzige Aroma gerösteter brauner Reiskörner mit mildem Tee.

    [12] Silbernadeltee

    Für den Silbernadeltee werden im Frühling die jungen Knospen von den Teepflanzen gepflückt. Dadurch ist der Tee besonders mild und sogar ein bisschen süßlich. Wenn Ihr ihn aufgießt, färbt er sich nur ganz leicht hell grünlich. Weil er nur zu zwei Prozent fermentiert wird, ist er besonders magenfreundlich. Er wird als der nobelste unter den Weißen Tees gehandelt. Früher durften ihn nur der Kaiser sowie besonders hochrangige Beamte trinken.

    [13] Java Red Tea

    Der Java Red Tee wurde ursprünglich in Taiwan angebaut. Von dort aus fand er über niederländische Seefahrer den Weg nach Indonesien. Hier wird er noch heute auf einer Höhe von 600 bis 1.000 Höhenmetern angebaut. Das Besondere an der Sorte ist, dass er besonders behutsam über lange Zeit und in vielen Schritten fermentiert wird, damit er seinen besonderen Geschmack entfaltet. Der Tee ist daher auch sehr fein. Außerdem entstehen bei dem Prozess wertvolle Enzyme, die ihn besonders mild und magenfreundlich machen. Teein enthält er natürlich trotzdem. In der Tasse schimmert er schön dunkelrot – daher hat er seinen Namen.

    Mich persönlich erinnert der Java Red Tea an eine unvergessliche Zeit. Außerdem schmeckt er einfach zu jeder Tages- und Nachtzeit gut – zum Essen oder einfach so.

    [14] Earl Grey Classic

    Seinen adligen Namen hat der Earl Grey Tee von Charles, dem zweiten Earl of Grey. Er war von 1830 bis 1834 Premierminister von Großbritannien. Zu dieser Zeit besaß die East India Trading Company das Preis-Monopol auf Tee aus China. Earl Grey hob dieses auf und ging damit in die Geschichte ein. Der auf den britischen Inseln besonders beliebte mit Bergamotte aromatisierte Tee wurde jedoch erst in den 1950er Jahren nach ihm benannt. Klassisch brüht Ihr Euren Earl Grey mit kochendem Wasser auf und lasst ihn drei Minuten lang ziehen. In England trinkt man ihn mit Milch oder Sahne (Cream Tea). Ich gebe etwas Hafermilch hinein.

    [15] Grüner Earl Grey

    Grüner Earl Grey? Wie jetzt? Earl Grey ist doch Schwarztee? Nicht, wenn man das Fermentieren weglässt. Dann hat man einen wirklich leckeren, vollmundigen grünen Tee mit einem Hauch Bergamotte – wie wir es von unserem geliebten Earl Grey gewohnt sind. Was mir an der Sorte besonders gefällt, ist die leichte Zitrusnote. Dadurch ist der grüne Earl Grey nicht mehr ganz so herb. Ich trinke ihn am liebsten morgens und gönne mir einen kleinen Snack dazu. Zubereiten könnt Ihr ihn bei einem Liter Wasser nach der Formel 4-2-2. Länger als zwei Minuten würde ich ihn nicht ziehen lassen. Dann kann es sein, dass er Euch zu bitter wird.

    Fazit und Tee-Favoriten

    Insgesamt muss ich sagen, dass mir die Tees alle gefallen haben. Weil sie alle so gut schmecken, ist es mir gar nicht so leicht gefallen, meine Favoriten zu küren. Herausragend finde ich vor allem

    • China Yellow Sun
    • Jasmine Pearls
    • Silbernadeltee (der war letztes Mal schon einer meiner Favoriten)
    • Ceylon OP Dimbula Der Ceylon OP Dimbula schmeckt mir einfach zu jeder Tageszeit gut und begleitet mich schon seit vielen Jahren. Aus meiner Teeschublade ist er einfach nicht wegzudenken.

    Der China Yellow Sun hat mir eine ganz neue Tee-Erfahrung beschert. Er hat mich geschmacklich komplett überzeugt und macht echt Laune. Besonders seine Sanftheit gefällt mir sehr.

    Der Silbernadeltee ist wohl der beste Weiße Tee, der mir bisher untergekommen ist. Auf der Genuss-Skala bekommt er auf jeden Fall die volle Punktzahl. Ich empfehle ihn allen, die schon immer mal einen richtig guten Tee ausprobieren wollten und bei grünen Tees noch nicht wirklich fündig geworden sind.

    Beim Jasmine Pearls Tee hat mich die kräftige Note voll überzeugt. Durch die Perlen lässt er sich toll portionieren und er schmeckt mir besonders zum Frühstück richtig gut. Wenn ich einen Tee verschenken würde, würde ich mich wahrscheinlich für diese Sorte entscheiden. Ich finde, er ist auch für Tee-Anfänger gut geeignet.

    Was mir an Roberts Teehaus gefällt: Auf aufwändiges Design oder unnötige Umverpackung wird aus Prinzip verzichtet. Das ist nicht nur umweltfreundlich – es sorgt auch dafür, dass der Fokus komplett auf der Qualität und dem Geschmack liegt. Und ich muss sagen: Man merkt es.

    Die schlichten Großverpackungen, die effiziente Arbeitsweise und der Verzicht auf unnötige Zwischenhandelsstufen sorgen für faire Bezahlung und angemessene Preise. Man bezahlt also nicht für die Verpackung, sondern für den Inhalt. Die Versandabwicklung geht sehr schnell. Man kommt also unmittelbar nach der Bestellung auch schon in den Genuss der ausgesuchten Teesorten.

    Roberts Teehaus im Test

    Wenn Ihr die Teesorten auch mal probieren wollt, schaut Euch mal das Probierpaket von Roberts Teehaus an. Natürlich könnt Ihr auf der Seite auch alle Sorten einzeln kaufen.

    hr

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