USA kehren Fleischkonsum den Rücken
COVID-Pandemie sorgt für Vegan-Aufschwung
Durch COVID ernähren sich immer mehr Amerikaner⋆innen vegan. Das geht aus einer aktuellen Studie von Proagrica hervor, für die mehr als 1.000 erwachsene US-Bürger⋆innen zu ihrem Einkauf- und Essverhalten befragt wurden.
Die weltweite Bedrohung durch das Corona-Virus treibt offenbar den Wandel voran. Laut der Proagrica Studie denken seit Beginn der Krise 39 Prozent der amerikanischen Verbraucher⋆innen darüber nach, in Zukunft vegan oder vegetarisch zu leben. 28 Prozent haben den pflanzlichen Proteinanteil ihrer Nahrung erhöht. 17 Prozent haben innerhalb des Jahres 2020 deutlich weniger Fleisch gegessen, als in den Jahren zuvor. In einem Statement zur Umfrage berichtet die Geschäftsführerin von Proagrica Graeme Mc Cracken:
"Wir wissen aus unserer persönlichen Erfahrung, dass die Pandemie unseren Umgang mit Lebensmitteln ändert. COVID-19 hat uns die Wichtigkeit einer gesunden Ernährungsweise deutlich vor Augen geführt. Viele sind jetzt bereit, sich auch über den Veganuary hinaus vegan oder vegetarisch zu ernähren."
Die Menschen wollen ihre Gesundheit schützen und etwas für die Umwelt tun
Die größte Motivation für eine Umstellung der Ernährung war die eigene Gesundheit. Dicht gefolgt von den höheren Kosten für Fleisch. Allerdings kommen auch die Nachhaltigkeit und die Auswirkungen der Fleischindustrie auf die Umwelt insgesamt nicht zu kurz. Immerhin mehr als ein Viertel der Befragten macht sich darüber besonders Gedanken. Darum entscheidet sich ein Viertel für nachhaltigere Lebensmittel. 29 Prozent, also ein Drittel aller Umfrageteilnehmer⋆innen, möchten den Transportweg so gering wie möglich halten und kaufen daher lokale Produkte.
Die Gastronomie und der Einzelhandel müssen transparenter werden
Mit dem Andauern der Virus-Krise werden die Menschen ihre Ernährungsgewohnheiten schneller umstellen, als Expert⋆innen das 2019 noch vermutet hatten. Ganze 44 Prozent aller Teilnehmer⋆innen sagten aus, dass ihren Fleischkonsum herunterfahren möchten.
Insgesamt ist das ein überraschend positives Ergebnis. Im Hinblick auf die Gefahr von Zoonosen, die sich auf den Menschen übertragen, denken wir schneller um und sind bereit, für unsere Gesundheit und den Schutz der Umwelt unsere Lebensgewohnheiten zu verändern.
Gesunde Ernährung wird zum Mainstream-Thema
In der Pressemitteilung1 zur Studie fasst Graeme McCracken zusammen:
"Klar war Corona die treibende Kraft, die viele dazu gebracht hat, ihre Ernährung umzustellen. Aber es gibt auch eine ganze Menge andere Gründe, warum sich Menschen entscheiden, weniger Fleisch zu sich zu nehmen. Zwar gibt es in den Zielgruppen einige Überschneidungen, die kombinierte Faktoren deuten allerdings darauf hin, dass die veränderten Essgewohnheiten im Laufe des Jahres 2021 zu einem Mainstream-Thema werden. Die Konsument⋆innen machen sich mehr Gedanken zu Themen wie die Herkunft der Lebensmittel. Dadurch werden die Einzelhändler⋆innen und die Gastronomie zu mehr Transparenz gedrängt – von der Aussaht bis zum Verzehr."
UN Umweltchefin Inger Andersen: "COVID-19 ist kein Lichtblick für das Klima"