Building Prisons
Die Debüt-EP ist da
Building Prisons ist ein Post-Rock-Projekt aus Cavan in der Republik Irland. Rory Mc Donagh (Gitarre), Peter Denton (Gitarre), Johno Leader (Bass) und Paddy Fitzhenry (Drums) lieben Bands wie Maybeshewill, This Will Destroy You und Russian Circles. Ihre Debüt-EP trägt den Namen der Band und macht Lust auf mehr.
Was mir an der EP besonders gut gefällt, ist die fast heimelig wirkende Stimmung. Eingebettet in Paddys präzises Schlagzeugspiel bilden sich Melodien heraus, die in dramatischen Gitarrenklängen gipfeln. Die melodischen Parts des ersten Songs ("The Mistakes We Make") werden von härteren Anflügen abgewechselt, um sich anschließend in weichen Klanglandschaften wiederzufinden.
Ich fahre durch eine sommerliche Landschaft, in der sich gleißendes Sonnenlicht eine Schlacht mit wiederkehrenden Regenschauern bietet. Die Regenbögen werden immer wieder von schweren, stählernen Wolken verdeckt, um sich am Ende dann doch durchzusetzen.
Building Prisons stellen sich vor
Die Building Prisons Debüt-EPDer Dunst verzieht sich und am Horizont zieht ein Schwarm Vögel vorbei. Auf Ihrer Reise in Richtung Norden lassen sie sich auf einem Feld nieder und lauschen dem Wind, der über ihren Köpfen dahin rauscht.
Vor lauter Begeisterung habe ich kaum bemerkt, dass ich schon beim zweiten Song ("Agent Orange") angekommen bin. Das für das Genre übliche Stilmittel, Gesang mithilfe von Instrumenten zu ersetzen, ist hier ganz fabelhaft gelungen. Das Stück ist etwas treibender, wirkt fast ein bisschen funky. Auf jeden Fall steht es im klaren Gegensatz zum ersten Song auf der Platte. Mit 4:29 ist es kurz und prägnant. Zum Ende hin wird es sogar noch etwas punkig – gefällt mir gut!
Weiter geht es mit dem dritten Stück – "Requiem". Höre ich hier ein bisschen The Cure heraus? Tief gestimmt geht es weiter. Ist das die Ruhe vor dem nächsten Sturm?
"Building Prisons" macht Lust auf mehr
"Trench" ist ein würdiger Ausklang für eine gelungene Debüt-Platte und vielleicht mein Favorit auf "Building Prisons". Die Band zeigt im Stück ein ganz neues Gesicht – hart und durchdacht. Das ist auch die Gitarrenwand, die ich mir gewünscht habe! Der Mittelteil klingt fast ein bisschen Math-rockig – das Stück kommt auf jeden Fall auf eine meiner nächste Playlists! Ganz zum Schluss kommt dann sogar noch ein bisschen Stadion-Rock-Gefühl auf, das in einem dramaturgisch clever gesetzten Fade-out endet.
Insgesamt ist die EP fast wie ein Medley. Sie ist ein schöner Vorgeschmack auf das, was wir von Building Prisons hoffentlich noch zu hören bekommen – eine bunte Palette mit einem offenen Ende. Eine talentierte Instrumentalband, die weiß, wie gute Musik klingen muss.
Ihr könnt Euch das Debüt von Building Prisons bei allen bekannten Streaming-Diensten anhören – meine Empfehlung habt Ihr.