IPCC-Klimaexperte rät zu veganem Lebensstil
"Pflanzliche Ernährung ist überlebenswichtig"
Laut einem IPCC-Klimaexperten ist es wichtig, dass wir vegan leben. Der Gutachter warnte davor, dass es um Leben und Tod ginge. Seine Aussage "Veganer Lebensstil ist überlebenswichtig" macht im Moment weltweit Schlagzeilen.
Dass sich die weltweite Klimakatastrophe immer mehr zuspitzt, ist längst kein Geheimnis mehr. Dr. Peter Carter, Gutachter für den Intergouvernemental Panel on Climate Change (zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaveränderungen, IPCC) betonte jetzt die Wichtigkeit, Fleisch und Milchprodukte ein für alle Mal aus der Ernährung der Weltbevölkerung zu streichen.
Carter äußerte seine Meinung im Rahmen der Diskussionen um die Emissionsabgaben, die Neuseeland derzeit verhandelt. Das Land hatte zuvor entgegen den Empfehlungen gegen pflanzliche Ernährung gewettert. Kein Wunder: Die Milchindustrie ist in Neuseeland nach wie vor ein blühendes Geschäft, das weiter wächst. Carter betonte anschließend die Wichtigkeit einer Welt ohne Tierhaltung für das Überleben der Menschheit:
"Aus ethischer Sicht müssen alle unnötigen Methan-Quellen so schnell und so weit wie möglich abgebaut werden. Das bedeutet, dass die globale Veganisierung jetzt ein Überlebensimperativ ist."
Carter gab die Erklärung als Antwort auf die Erörterung des Methan-Notstandes1 durch den Gründer und Präsidenten des Institute for Governance & Sustainable Development (Institut für Führung und nachhaltige Entwicklung, IGSD) Durwood Zaelke ab. Die UN fordert eine Reduzierung der Methanemissionen um 45 Prozent bis 2030. Das soll den Anstieg der globalen Erwärmung über 1,5 °C verhindern.
Veganismus als Antwort auf die Klimakatastrophe
Um die Katastrophe aufzuhalten, ist es wichtig, die Regierungen aufzuklären und dabei zu unterstützen, die Bedrohung zu verstehen. Pflanzliche Ernährung ist dabei ein wichtiger Faktor.
Bei der im Juni abgehaltenen Bonner Klimakonferenz hielten unter anderem auch die Nobelpreisträger Klaus Hasselmann und Carlos Nobre Plädoyers für den Veganismus.
Untersuchungen des IPCC zeigen, dass sich eine verstärkt vegane Ernährung positiv auf das Klima auswirken wird. Dies ist auf die reduzierten Emissionen im Vergleich zwischen Pflanzenkulturen und Tierhaltung zurückzuführen. Hinzu kommt, dass der Bedarf an landwirtschaftlicher Fläche um 75 Prozent sinken würde, würde man global auf pflanzliche Ernährung setzen.
Für die Produktion von einem Kilo Rind- oder Lammfleisch werden 100 Mal mehr Land benötigt, als für dieselbe Menge Eiweiß aus pflanzlichen Quellen. Würde die Welt vegan, hätte das ein Absinken der Landnutzung von 4,1 Milliarden Hektar auf 1 Milliarde Hektar zur Folge. Dementsprechend würden auch die Emissionen zurückgehen.
Die vegane Magie geschehen lassen
Claire Insley von der Vegan Society Aotearoa sagte dazu gegenüber Radio New Zealand2:
"Die Ernährung ist etwas, das man sehr leicht und sehr schnell ändern kann. Dafür ist weder neue Technik noch ein glänzender Zauberstab nötig. Wir können die Magie ganz einfach geschehen lassen. Die Ressourcen, um acht Milliarden Menschen mit Fleisch- und Milchprodukten zu ernähren, stehen uns einfach nicht zur Verfügung. Weil das so ist, ist es wichtig, dass wir zu einer pflanzenbasierten Ernährung übergehen. Je schneller wir das tun, umso schneller schaffen wir es, die Natur und unsere Wasserressourcen zu retten. Ein angenehmer Nebeneffekt ist die positive Wirkung auf die menschliche Gesundheit."
Laut der Food and Agricultural Organisation (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation, FAO) ist die Tierhaltung für mindestens 14,5 Prozent aller anthropogenen Emissionen verantwortlich. Das geht aus einem Paper von Michael B. Eisen und Patrick O. Brown hervor3. Sie ist für ein Drittel des gesamten von Menschen verursachten Methans verantwortlich. Experten raten aus diesem Grund zur sofortigen Einstellung des Konsums von Produkten tierischer Herkunft.