Das Klima durch pflanzliche Ernährung schützen
Albert Schweitzer Stiftung klärt auf
Die Albert Schweitzer Stiftung veröffentlichte jetzt ein vierminütiges Video, in dem Präsident Mahi Klosterhalfen erklärt, woran es liegt, dass Tierprodukte so eine schlechte Klimabilanz haben und welchen Einfluss jede⋆r Einzelne von uns auf das Klima nehmen kann – vor allem durch die Ernährung.
Mahi Klosterhalfen erwähnt unter anderem den aktuellen Bericht des Weltklimarats IPCC, aus dem hervorgeht, dass die Erderhitzung deutlich schneller voranschreitet, als bisher angenommen.
Er geht der Frage nach, wie wir es schaffen können, die Emissionen gemeinsam herunterzufahren und wie wir als Individuen dazu beitragen können. Dabei wirft er ein besonderes Augenmerk auf unsere Ernährung und liefert eine großartige und umfassende Zusammenfassung aller Aspekte.
Vegan für das Klima
Denn eines steht fest: Mit unserer Ernährung nehmen wir großen Einfluss auf das Klima. Hier spielen besonders die Treibhausgas-Emissionen aus der Tierhaltung eine große Rolle. Sie haben eine besonders schlechte Umweltbilanz, die unter anderem das Umweltbundesamt mit Zahlen belegt hat.
Und so lauten die harten Fakten: Ein Kilogramm Schweinefleisch ist für vier Kilogramm Treibhausgas verantwortlich. Das ist im Vergleich zu Obst und Gemüse mit weniger als einem Kilo schon ein ganz schön großer Brocken.
14,5 Prozent aller von Menschen erzeugten Treibhausgas-Emissionen stammen laut der Welternährungsorganisation aus der Tierindustrie. Da wundert es kaum noch, dass die drei größten Fleischkonzerne mehr Treibhausgas produzieren, als das gesamte Land Frankreich.
Der Frage, warum tierische Produkte für einen so hohen Ausstoß verantwortlich sind, geht Mahi Klosterhalfen anhand von vier Faktoren nach:
Anschließend geht er auf die Klimavorteile pflanzlicher Ernährung ein.
Landnutzung
Ein besonders großes Thema ist die Landnutzung, die bei der Gewinnung von Lebensmitteln tierischer Herkunft besonders ineffizient ist: Über 90 Prozent aller Agrarflächen weltweit werden für die Produktion von Tierprodukten genutzt. Was daran besonders erschreckend ist: Tierprodukte liefern gerade mal 18 Prozent der weltweit produzierten Kalorien. Dies ist natürlich auch im Hinblick auf den Welthunger äußerst bedenklich.
Für die riesigen Agrarflächen werden nicht nur Wälder abgeholzt und Moore trockengelegt, was ebenfalls starken Einfluss auf das Klima hat. Die natürlichen CO2-Speicher werden zerstört und das Treibhausgas wird freigesetzt. Die Natur wird verdrängt, Menschen und Tiere aus ihren Lebensräumen vertrieben.
Ein weiterer großer CO2-Speicher ist der Meeresboden. Dieser wird von der industriellen Fischerei aufgewirbelt, und das CO2 entweicht. Die Menge entspricht hier ziemlich genau dem CO2-Ausstoß, der aktuell durch den weltweiten Flugverkehr erzeugt wird.
Verdauung der Tiere
Weitere schockierende Details deckt Mahi Klosterhalfen beim Thema "Verdauung der Tiere" auf. Wiederkäuer, sprich vor allem Rinder, produzieren bei der Verdauung große Mengen an Methan. Ein Rind schafft es an einem Tag auf bis zu 700 Liter Methan.
Das Gefährliche daran: Methan ist auf einen Zeitraum von 20 Jahren berechnet 86 Mal klimaschädlicher, als CO2.
Düngung
Gülle stinkt nicht nur und kann eine echte Bedrohung für unser Trinkwasser bedeuten. Sie ist auch schlecht fürs Klima. Allein in Deutschland kommen in einem Jahr etwa 1,5 Milliarden Liter Gülle aufs Feld.
Der in der Gülle enthaltene Stickstoff gelangt in den Boden, was zunächst natürlich erstmal das Wachstum der Pflanzen anregen soll. Allerdings können diese den Stickstoff ab einem gewissen Punkt nicht mehr aufnehmen.
In diesem Moment wird das nächste Klimagas erzeugt: Lachgas. Es ist 265 Mal klimaschädlicher als CO2.
Produktionsketten und Energiebedarf
Um Tierprodukte herzustellen, ist eine große Menge Energie nötig. Das Futter wird häufig über extrem weite Strecken transportiert – per Schiff, Flugzeug und LKW. Die CO2-Emissionen sind hier kaum mehr überschaubar.
Hinzu kommt natürlich die Energieversorgung der Ställe und Schlachthöfe sowie die Kühlketten, die besonders bei Fleisch-, Fisch und Milchprodukten möglichst lückenlos sein sollten.
Die Klimavorteile pflanzlicher Ernährung
Zum Abschluss geht Mahi Klosterhalfen auf die Vorzüge veganer Ernährung ein und rät, sich auch über die weiteren Argumente zu informieren. Sprich: das Leid der Tiere, die bedrohte Artenvielfalt, die sterbende Natur und die menschliche Gesundheit. Fleisch ist schlecht für das Klima und es wird wirklich höchste Zeit, dass wir uns nach Alternativen umsehen.
Ich lege Euch Mahi Klosterhalfens Video hiermit ans Herz. Es fasst wirklich alles kurz und knackig zusammen. Daher kann man es zum Beispiel auch wunderbar zum Weiterleiten an Freund⋆innen und Bekannte verwenden. Für mich ist es ein starker Aufruf und eine wunderbare Zusammenfassung aller das Klima betreffenden Argumente für eine vegane Lebensweise. Oder was meint Ihr? Allein die Tatsache, dass der Ausstoß ernährungsbedingter Treibhausgase bei Obst und Gemüse rund 70 Prozent niedriger ist, als bei Lebensmitteln tierischer Herkunft sollte doch als Überzeugung schon reichen?
Quelle: Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt. Vielen Dank an Mahi Klosterhalfen und sein Team.
"Klimakiller Tierindustrie? Warum Tierprodukte so viele Treibhausgase produzieren – Mahi Klosterhalfen, Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt"
Folgende Quellen nutzte Mahi Klosterhalfen für seine Recherche:
- IPCC – The Intergovernmental Panel on Climate Change
- Umweltbundesamt: "Trendanalyse Fleisch der Zukunft"
- FAO: "Tackling Climate Change Through Livestock"
- Grain: "Big meat and dairy's supersized climate footprint"
- Umweltbundesamt: "Globale Landflächen und Biomasse"
- Science: "Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers"
- The Guardian: "Bottom trawling releases as much carbon as air travel, landmark study finds"
- wissenschaft.de: "Wie viel Methan rülpst eine Kuh?"
- sentientmedia.org: "The Climate Crisis Secret"
- IPCC: "Anthropogenic and Natural Radiative Forcing"
- PNAS: "Analysis and valuation of the health and climate change cobenefits of dietary change"