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    Bauernproteste in Frankreich

    Deutsche Billiglebensmittel zurückgeschickt

    Beitrag von Anne
    04.08.2015 — Lesezeit: 1 min
    Bauernproteste in Frankreich

    Deutsche Betriebe verzerren den Wettbewerb mit ihren exorbitant niedrigen Preisen. Das hat in Frankreich zu Protesten geführt.

    Französische Landwirte blockierten die Grenze und zwangen mit Lebensmitteln beladene LKW umzukehren und nach Deutschland zurückzufahren. Mehr als tausend Bauern stoppten am letzten Montag die Lieferanten und drohten damit, Fleisch und Gemüse auszuladen.

    Blockaden an der Grenze

    Mit ihren Traktoren bildeten Sie eine Barriere, Lastwagen mit Agrarprodukten wurden nicht durchgelassen und rund 300 LKW zurückgeschickt. Ähnliches spielte sich im Südwesten des Landes ab, auch spanische Transporte wurden zur Umkehr gezwungen. Traktoren blockierten die Autobahn 645 und verursachten einen kilometerlangen Stau.

    In mehreren französischen Städten fanden zudem Protestaktionen und Kundgebungen zum Thema statt. In Frankreich steht derzeit jeder zehnte Agrarbetrieb vor dem Ruin. Fleisch und Milch werden aufgrund der sich ändernden Ernährungsgewohnheiten der Franzosen immer billiger, die Nachfrage sinkt immer weiter. Somit werden Produkte aus dem Ausland immer seltener benötigt.

    Lohndumping bei den Erntehelfern

    Zudem machen die französischen Landwirte auch die in Deutschland immer zahlreicher eingesetzten, osteuropäischen Erntehelfer für die billigen Preise der deutschen Waren verantwortlich.

    Die Bauern wünschen sich eine Lösung für die Zukunft und wollen so lange weiter auf die Straße gehen, bis diese gefunden ist. Inzwischen hat sich die Regierung zu Gesprächen bereiterklärt, um zu diskutieren, wie sich weiteres Preisdumping vermeiden lässt.

    Rückgang des Fleischkonsums

    Dass die Nachfrage nach Fleisch- und Milchprodukten immer weiter nachlässt, ist kein Geheimnis. Es wird dennoch immer mehr und immer billiger produziert und für den Export zur Verfügung gestellt (wir berichteten). Der Sog aus Subventionen und Billiglohn ist stark und scheint nicht aufzuhalten. Nach und nach denken viele Bürger um, steigen um auf vegan, kaufen bewusster ein und beschäftigen sich mehr und mehr mit dem, was auf dem Teller landet.

    Es ist Zeit. Zeit für ein allgemeines Umdenken. Eine längst überholte Industrie gehört abgeschafft und durch neue, frische Ideen abgelöst. Faire Bezahlung für Jobs, die ohne Tierleid auskommen dadurch erschaffen. Europaweit. Weltweit. Utopie? Ich denke nicht.

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