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    Kuhmilch immer unbeliebter

    Markt für pflanzliche Alternativen nimmt zu

    Beitrag von Anne
    27.03.2018 — Lesezeit: 3 min
    Kuhmilch immer unbeliebter

    Einem Bericht der Albert Schweitzer Stiftung zufolge, nimmt das Interesse der Amerikaner an Kuhmilch immer mehr ab. Mehr und mehr Menschen stellen fest, dass es ihnen ohne Milch besser geht und reagieren.

    Die Lobbyarbeit der Milchindustrie hat über Jahrzehnte für das glänzende Image von Kuhmilch gesorgt. So betrug der Pro-Kopf-Verbrauch in Amerika in den 70ern ganze 113,5 Liter, berichtet die Albert Schweitzer Stiftung. Seit den 90ern geht der Konsum allerdings zurück.

    Kuhmilch

    Milch gerät zunehmend in die Kritik zahlreicher Ernährungswissenschaftler. Nachrichten über Gentechnik, Antibiotikamissbrauch in der Massentierhaltung und der nicht vertretbare Umgang mit "Nutztieren" in dieser Industrie tun ihr Übriges.

    Der Pro-Kopf-Verbrauch in den Vereinigten Staaten liegt inzwischen nur noch bei 70 Litern. Insgesamt ist er damit um fast 40 Prozent zurückgegangen. Hierzulande ist der Durchschnitt zwar mit 52,5 Litern pro Kopf und Jahr noch geringer, geht aber insgesamt langsamer zurück.

    Die Milchmacht

    Da die Milchindustrie in Europa wie in Amerika mehr produziert, als abgenommen werden kann, wird sie staatlich subventioniert und es erfolgt eine aggressive Vermarktung. Hat von Euch schon mal jemand einen Werbeblock im Fernsehen gesehen, in dem es nicht in mindestens drei Spots direkt oder indirekt um Milch ging? Nein? Ich auch nicht. Meistens ist der Anteil sogar wesentlich höher. Achtet mal darauf.

    Zwar merken immer mehr Konsumenten, was gespielt wird und wollen nicht länger mitmachen, geworben wird jedoch nach wie vor nach dem Motto "Die Milch macht's". Auch wenn sie das eigentlich nicht tut. Vielleicht sollte es ja eher heißen "Die Milchmacht"?

    Konzerne reagieren

    Kuhmilch

    Einige große Konzerne reagieren jetzt auf die geänderte Nachfrage. So kündigte Amerikas größter Milchkonzern Dean Foods vor kurzem einigen Milchlieferanten. Als Grund wurde angegeben, dass die Nachfrage nach pflanzlichen Alternativen wachse.

    Danone, besonders bekannt für seine Milchprodukte, aus diesem Sektor stammt auch der Löwenanteil der Konzerneinnahmen, schluckte im Jahr 2016 mit WhiteWaves Foods den Mutterkonzern des größten Anbieters von Bio-Milch, zu dem unter anderem auch Provamel und Alpro gehören. Die Bedürfnisse der Kunden nach gesunden, nachhaltigen Lebensmitteln steige, so die Konzernleitung.

    Und auch beim Kuhmilchkonzern Elmhurst Milked tut sich was. nachdem man seit den 20ern im Milchbuisiness tätig gewesen war, beschloss man 2016, von jetzt an komplett auf pflanzliche Drinks zu setzen. Gemeinsam mit der Ernährungswissenschaftlerin Cheryl Mitchell arbeitet der 82 Jahre alte Firmenchef Henry Schwartz an der Umsetzung seines Vorhabens.

    Mandeldrink statt Kuhmilch

    Entwickelt wurden bereits eine stark Protein-haltige Mandelmilch (21 Gramm pro Liter statt 4 Gramm bei "normaler" Mandelmilch) sowie Haselnuss- Cashew, Erdnuss-, Hafer-, Reismilch, Joghurt und Käse auf pflanzlicher Basis.

    Auch bei uns befindet sich die Milchindustrie schon seit Jahren in der Krise. Reagiert wird landläufig zwar leider noch nicht mit dem Umschenken auf die Herstellung von Alternativen, sondern je nach "Qualitätssegment" mit Preisdumping oder Wegschütten - Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

    Zwar geht der Milchverbrauch nur langsam zurück, aber dennoch zeichnet sich ein Trend ab. Bleibt abzuwarten, ob auch bei uns bald ein Umdenken erfolgt. Weg von der massenhaften Milchproduktion hin zu pflanzlichen, klimaschonenden und gesünderen Alternativen.

    Milch und die Gesundheit

    Kuhmilch

    Tatsache ist auch: die Länder mit den höchsten Osteoporose-Raten haben gleichzeitig den höchsten Pro-Kopf-Milchkonsum. Wissenschaftliche Studien, u. a. an der Harvard University stellen hier einen klaren Zusammenhang her. Milchprodukte werden außerdem in Verbindung mit zahlreichen weiteren Erkrankungen gebracht.

    Alles, was Ihr schon immer über Kuhmilch und wie sie sich auf unsere Gesundheit auswirkt, Kühe in der Milchindustrie und pflanzliche Milchalternativen wissen wolltet, könnt Ihr in diesem Artikel nachlesen. Ihr findet darin auch den Link zur von mir erwähnten Harvard-Studie sowie viele weitere interessante wissenschaftliche Details.

    Fakt ist: Sojamilch enthält genauso wie Kuhmilch 120 mg Kalzium pro 100g. Um einen Liter davon herzustellen, braucht man lediglich 100 Gramm getrocknete Sojabohnen. Sojapflanzen sind sehr genügsam und können so gut wie überall angebaut werden. Dafür müssen keine Kühe leiden und keine Kälbchen von ihren Müttern getrennt werden.

    Übrigens kann man auch selbst ganz tolle Sojamilch herstellen. Hier ist mein Rezept!

    Quelle: Albert Schweitzer Stiftung Link

    Titelbild: Jan-Mallander, Pixabay; quadratisches Bild: couleur, Pixabay; Euter Textmitte: Hans, Pixabay; Euter unten: stux, Pixabay

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