Blick auf den Felsen von Gibraltar
Wie es war und wie es mit Corona ist
Letzten Sommer haben wir eine wunderbare Zeit in Südspanien verbracht. Langsames Reisen ohne Stress, einfach mal treiben lassen. Mit im Gepäck war immer die Sonne - bei 35 bis 48 Grad wurde uns manchmal ganz schön warm.
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, einen klassischen Reisebericht zu veröffentlichen. Ganz, wie Ihr es von mir gewohnt seid. Vermutlich werden die Bildergalerien, die ich vorbereitet habe, mich zum Teil auch in diese Richtung inspirieren. Doch diese Bilder, die ich kurz vor Gibraltar aufgenommen habe, haben mich nachdenklich gestimmt. Wie weit das plötzlich alles entfernt zu sein scheint - nicht nur räumlich.
Die Welt ist aus den Fugen geraten. Im Moment ist an Reisen nicht zu denken. Die Corona-Krise hat uns fest im Griff. Alles ist anders. Matze und ich gehen nur noch raus, wenn es notwendig ist, sprich, wenn wir Lebensmittel brauchen, zur Post oder zum Arzt müssen. Glücklicherweise haben wir beide die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten, daher haben wir unser Büro schon letzte Woche von der Firma in die Wohnung verlegt.
Menschen, bleibt zu Hause!
Es ist ein beklemmendes Gefühl, zu wissen, dass dieser Zustand noch sehr lange anhalten kann. Das Gesundheitssystem stößt immer mehr an seine Grenzen. Leider gibt es nach wie vor Menschen, die nicht wahrhaben wollen, was los ist. Wir sehen sie den ganzen Tag an unseren Fenstern vorbeilaufen. Sie treffen sich in großen Gruppen, essen Eis und gehen unbekümmert flanieren.
Seit gestern sind jetzt hier in Hamburg die Geschäfte geschlossen, die keine Waren des täglichen Bedarfs im Angebot haben. Immer mehr Maßnahmen werden nötig, um den Menschen klarzumachen, wie ernst die Lage ist. Gestern kam ein Fernsehbericht aus unserem Viertel im ARD Extra, der die Menschen zeigte, wie sie dicht gedrängt ihrem Alltag nachgehen. Ein Blumenladen war zur Zeit des Drehs gerade dabei dicht zu machen und verschenkte seine Restbestände. Schulter an Schulter standen die Kund*innen an den Regalen und suchten sich die schönsten Blumen aus.
Corona breitet sich aus
In der Zwischenzeit hielt der Bürgermeister eine Rede darüber, wie wichtig es ist, sich jetzt solidarisch mit schwächeren Mitbürgern zu zeigen und in der Wohnung zu bleiben, wann immer es möglich ist. Eine Ausgangssperre ist derzeit noch nicht Thema, das kann sich aber morgen oder übermorgen schon ändern.
Im Fernsehen läuft die Krise in Dauerschleife. Immer mehr Menschen erkranken, immer mehr Menschen sterben. Vielen Geschäften geht es schon jetzt finanziell schlecht. Die Grenzen sind dicht. Die Schulen, Kitas und Unis bleiben geschlossen. Alles läuft auf Sparflamme. Sogar auf meinem Blog habe ich weniger Zugriffe zu verbuchen, als vor dem Ausbruch. Das ist auch ganz normal: Jeder versucht, so viele Infos wie möglich über die Corona-Krise zu sammeln und nichts zu verpassen. Für andere Themen bleibt da kaum noch Zeit.
Für den Fall, dass Ihr Euch trotzdem auf meine Seite verirrt, möchte ich in den nächsten Tagen und Wochen gerne viel Positives mit Euch teilen. Fotos, Interviews und Musik. Falls Ihr in Quarantäne sitzt und Euch die Decke schon langsam auf dem Kopf fällt, seid Ihr sicher dankbar für etwas Ablenkung.
Hoffnung auf einen Lichtblick
Dieser Blick auf den Felsen von Gibraltar zeigt für mich die Hoffnung darauf, dass es bald wieder weitergehen kann. Dass ein Impfstoff gefunden wird und bald möglichst viele Menschen immun gegen das Virus sind. Dass alle, die an Corona erkrankt sind schnell wieder gesund werden, und der Spuk ein schnelles Ende findet. Auch, wenn es im Moment vielleicht nicht danach aussieht.
Denn irgendwie muss es weitergehen. Vor den Grenzen sind Geflüchtete gestrandet, denen es von Tag zu Tag schlechter geht. Wir müssen in der Lage sein, diesen Menschen zu helfen. Wir müssen weiter für die gute Sache und für den Klimaschutz kämpfen. Für die Rechte der Tiere und für Gerechtigkeit. Wenn unser aller Leben zum Erliegen kommt, wird es schwer, diese wichtige Arbeit weiter aufrechtzuerhalten.
Es ist wichtig, in den Zeiten des (quasi)Shutdowns nicht die Hoffnung zu verlieren und den Kopf nicht hängenzulassen. Online-Aktivismus ist ein wichtiges Instrument, mit dem wir im Moment zeigen können, dass wir noch da sind. Darum: Unterschreibt Petitionen, bloggt, twittert und vernetzt Euch, was das Zeug hält! Dabei vergeht die für einige sicher sehr langweilige Zeit in den eigenen vier Wänden sicher wie im Flug.
Bleibt gesund, passt auf Euch auf und schreibt mir gerne, wenn Euch zu Hause langweilig ist. Ich freue mich auf Eure Nachrichten.