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    "Milked" ab sofort kostenlos streamen

    Neue Dokumentation zeigt "White Washing" der Milchindustrie

    Filmtipp von Anne
    30.03.2022 — Lesezeit: 3 min
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    Die neue Lebensmittel-Dokumentation "Milked – White Lies in Diary Land" begleitet den jungen Aktivisten Chris Huriwai auf seinen Nachforschungen in der Milchindustrie. Bei Besuchen in einigen der größten Betriebe Neuseelands deckt er die dunkle Seite der Milchprodukte-Herstellung auf.

    Auf seiner Reise beleuchtet er nicht nur die offensichtliche Nachhaltigkeitskrise. Es gelingt ihm außerdem, die gefährliche Leugnung des drohenden landwirtschaftlichen Kollapses aufzudecken. "Milked" zeigt zudem Beispiele dafür, wie Länder es schaffen können, diesem scheinbar unausweichlichen Schicksal zu entkommen.

    Chris Huriwai (ein junger Mann mit dunklen Augenbrauen, braunen Augen und einer schwarzen Strickmütze riecht mit fragendem Blick an einem Glas Milch, das er in seiner rechten Hand hält.
    Chris Huriwai riecht an einem Glas Milch.

    Milked – ein Aufruf an die Politik

    Produziert hat den Film Amy Taylor von Ahimsa Films. Chris Huriwai ist nicht nur der Haupt-Akteur, sondern auch ihr Co-Producer. Die beiden haben eine weltweite Petition1 gestartet, mit deren Hilfe nicht nur der Film mehr Zuschauer⋆innen erreichen soll. Er ist ein Aufruf an führende Politiker⋆innen auf der ganzen Welt.

    Auf der Petitionsseite schreiben die beiden Filmemacher⋆innen:

    "Wir haben 'Milked' gemacht, um den wahren Preis der Milchindustrie aufzuzeigen. Wir haben eine echte Horrorgeschichte aufgedeckt, die immer weiter um sich greift."

    Wie auch bei uns, wird in Neuseeland bei der Vermarktung von Milchprodukten vor allem auf idyllische Bilder mit gesunden Rindern inmitten naturbelassener Landschaften gesetzt. Wir alle kennen diese Bilder seit unserer frühesten Kindheit. Was wirklich in der Milchindustrie passiert, ist den meisten Menschen nicht bewusst oder sie verdrängen es.

    Chris Huriwai schaut traurig auf ein paar schwarz-weiß-gefleckte Rinder, die verschwommen im Hintergrund zu sehen sind. Er trägt einen grauen Hoodie und eine schwarze Strickmütze und hat einen Dreitagebart.
    Chris Huriwai nimmt die Milchwirtschaft genau unter die Lupe.

    Glückliche Kühe auf grünen Wiesen vs. Realität

    Doch das romantische Bild von den glücklichen Kühen auf den saftigen Wiesen entspricht nicht der Realität und zwischen konventioneller und biologischer Landwirtschaft sind die Unterschiede für die Tiere kaum spürbar.

    "Milked"2 zeigt, wie es wirklich ist: Tiere und Menschen sterben für den Profit, Flüsse und das Grundwasser werden verschmutzt und die Natur zerstört. Der Film bringt außerdem ans Tageslicht, dass Neuseelands größtes Milch-Unternehmen (das als Beispiel für Firmen dieser Art rund um den Globus dient) bei der Angabe seiner Treibhausgasemissionen massiv untertrieben hat. Insgesamt verursacht Fronterra mehr Emissionen, als das ganze Land Schweden.

    Auch der Punkt Emissionen ist ein globales Problem. Die EU spielt hier eine große Rolle und sollte möglichst bald ihr Handeln ändern. Wie schön wäre es, hier eine Vorbild-Rolle einzunehmen – doch davon sind wir heute noch weit entfernt.

    Die Europäische Union ist, Stand heute, die größte Produzentin von Milchprodukten. Über 145 Millionen Tonnen produzieren wir jedes Jahr. Insgesamt werden dafür rund 28 Millionen Rinder in der EU gehalten.

    "Ursula von der Leyen, bitte tun sie etwas!"

    Amy Taylor und Chris Huriwai fordern genau aus diesem Grund die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, und den EU-Kommissar für Landwirtschaft, Janusz Wojciechowski, auf, den EU-Milchviehbestand bis 2025 um 25 Prozent zu reduzieren. Die Aktion ist Teil einer koordinierten Kampagne, zur Verringerung der weltweiten, verheerenden Auswirkungen der Milchwirtschaft.

    Auf der Petitionsseite erklären sie genau, warum dies nötig ist:

    "Der weltweite Milchviehbestand von über 260 Millionen Kühen produziert jedes Jahr rund 26 Millionen Tonnen Methan (100 kg pro Kuh, pro Jahr). Methan erwärmt die Atmosphäre über einen Zeithorizont von 20 Jahren mehr als 84 Mal stärker als Kohlendioxid. Eine Verringerung der Methanemissionen würde sich unmittelbar auf das Klima der Erde auswirken. Die Europäische Union und ihre Partnerländer haben auf der UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow die Globale Methan-Verpflichtung eingeführt. Wir müssen die Methanemissionen jedoch schon viel früher als 2030 reduzieren.

    Zwei schwarz-weiß gefleckte Rinder reiben ihre Gesichter aneinander. Eine weiße Kuh mit zwei schwarzen Flecken steht im Hintergrund. Eine dunkle Kuh mit einem weißen Fleck auf dem Rücken ist schemenhaft im Vordergrund zu erkennen.
    Der weltweite Milchviehbestand ist zu groß

    Klimaschutz durch Umstellung auf pflanzliche Alternativen

    Mit den Maßnahmen sollen Wildtiere geschützt und natürliche Lebensräume erhalten werden. Die Reduzierung der Emissionen soll, kurz gesagt, Leben retten.

    Der Aufruf des Filmteams lautet daher zusammengefasst:

    Die Europäische Union ist der weltweit größte Exporteur von Käse und Magermilch. Darum muss die EU Maßnahmen ergreifen. Auf die sechs Länder Deutschland, Frankreich, Polen, die Niederlade, Italien und Irland entfallen 70 Prozent der Milcherzeugung in der EU. In der Europäischen Union produziert jede Kuh pro Jahr 7.500 kg Milch. Weltweit werden mehr als drei Viertel der landwirtschaftlichen Nutzfläche für den Anbau von Tierfutter genutzt.

    Der größte Risikofaktor für neue Zoonosen wie COVID-19 ist die wachsende Nachfrage nach tierischem Eiweiß. Menschen sind die einzigen Säugetiere, die ihr ganzes Leben lang Milch trinken – die einer anderen Spezies. Dabei leiden etwa 65 bis 70 Prozent aller Erwachsenen an Laktoseintoleranz.

    Wenn wir jetzt nicht handeln, können wir es noch schaffen, die extremen Auswirkungen der Milchvieh-Haltung auf die Umwelt und die Menschen zu verringern. "Milked" hat die Wahrheit ans Licht gebracht und jetzt ist die Politik gefragt. Milchproduzierende Unternehmen auf der ganzen Welt müssen bei ihrer Umstellung auf pflanzliche Alternativen unterstützt werden. Die steigende Nachfrage nach Pflanzendrinks wie Hafermilch ist ein Ruf nach Veränderung – bei der Herstellung von Hafermilch werden 13 mal weniger Wasser und 11 mal weniger Land gebraucht und 3,5 mal weniger Treibhausgase emittiert, als bei bei Kuhmilch.

    Die komplette Dokumentation "Milked – White Lies in Diary Land" (Spielzeit 1:29:21) könnt Ihr hier sehen:

    "Milked – White Lies in Diary Land"

    Bilder/Pictures: milked.film

    hr
    1. Ihr könnt die EU-Petition von Amy Taylor und Chris Huriwai hier online unterstützen.
    2. Weitere Infos und Streaming-Optionen findet Ihr auf der "Milked – White Lies in Diary Land" Homepage

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